Spiel, Sucht und Co.
Spielsucht tritt meist sehr schleichend auf. Wenn den Betroffenen klar wird, dass sie ein Problem mit dem Glücksspiel haben, ist es in den meisten Fällen schon zu spät. Obwohl Spielsucht in der Regel heilbar ist, schaffen es die wenigsten Betroffenen, eigenständig die teuflische Suchtspirale zu durchbrechen. Die Quote der Therapieabbrüche sowie der Rückfälle sind bei dieser Suchtkrankheit verhältnismäßig hoch. Die Folgen von pathologischer Spielsucht sind in den meisten Fällen neben völliger Verarmung auch die totale soziale Isolation – oft gefolgt von Depressionen und in den schlimmsten Fällen von Selbstmord. Pathologisches Spielen ist in Deutschland offiziell als Krankheit anerkannt. Schätzungen der Länder zufolge gibt es in der Bundesrepublik ungefähr eine halbe Millionen Spieler mit krankhaftem Spielverhalten. Anders als beispielsweise bei einem Alkoholiker sind die von der Spielsucht Betroffenen nicht nach einem bestimmten Stoff, sondern nach einer ganz bestimmten Handlung süchtig. Sowohl dem Alkoholismus als auch der Spielsucht – Krankheitsbilder, die bezeichnenderweise oft zusammen auftreten – ist allerdings gemein, dass die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, auf anderem Wege Glück oder Freude zu empfinden. Der Kontrollverlust und der Weg in eine selbstzerstörerische Abwärtsspirale sind bei beiden Krankheitsbildern vorprogrammiert. Das größte Suchtpotenzial haben Spielautomaten, aber auch Poker, Roulette und Co haben einen nicht zu unterschätzenden Suchtfaktor. Die Gefahr, dass Menschen vom Lottospielen süchtig werden, ist ungleich geringer. Es werden zwar immer wieder Fälle von regelrechter Lottosucht berichtet, doch holen sich in Deutschland rund 80 Prozent der Spielsüchtigen ihren Kick standesgemäß am Automaten ab. Sollten Sie oder Ihre Angehörigen von der Spielsucht betroffen sein, finden Sie im Internet zahlreiche Hilfestellungen und Broschüren des Bundes zum Umgang mit dem Thema Spielsucht. Spätestens seit der Neufassung des Glücksspielstaatsvertrags aus dem Jahr 2011 haben sich Bund und Länder zu einer aktiven Suchtprävention verpflichtet.
Das Ziel des Glücksspielvertrags ist es, die Spielsucht aktiv zu bekämpfen und bereits ihre Entstehung zu verhindern. Hierbei steht der Schutz von Kindern und Jugendlichen besonders im Vordergrund. Unser Tipp:
Halten Sie sich in jedem Fall von großen bunten Casinos und fiesen einarmigen Banditen fern. Halten Sie es beim Glücksspiel am besten klassisch und spielen Sie lieber Lotto. Zwanzig Millionen Deutsche pro Woche können nicht irren. Sollte Ihnen Lottospielen nicht genug Nervenkitzel versprechen, probieren Sie doch einmal eine Sportwette, am Besten mit Oddset. Sollten Sie danach immer noch die Lust verspüren, zu spielen, empfehlen wir Ihnen den Evergreen der Unterhaltung: Brettspiele! Spielen Sie doch mal wieder Halma oder Mensch ärgere dich nicht, das bringt Spaß und schont nebenbei den Geldbeutel.